Lieber Andreas Heinz, was ist Ihre Idee, Vision oder Mission?
Meine Vision und Mission ist es, die Welt jeden Tag im Kleinen zu verändern und deshalb habe ich mein Lebensmotto auch wie folgt gewählt:
Wenn du die Welt verändern möchtest, dann musst du loslassen können und losgehen!
Leben Sie das schon?
Klar, jeden Tag. Täglich sind es die kleinen Schritte, die dazu führen und die auch jeder für sich kann, z.B. an der Supermarktkasse lächeln und einen schönen Tag wünschen oder aushelfen, wenn mal ein Euro beim Einkauf fehlt. Für die großen Veränderungen bedarf es immer wieder Mitmenschen und die zu finden ist manchmal recht schwer. Anfang Juli habe ich dann zusammen mit einem kleinen Kreis von Menschen einen Verein zur politischen Bildung gegründet, der unter anderem das Ziel hat, Deutschland im Großen zu verändern und auch vor Gefahren zu bewahren.
Wenn ja, was war Ihr Zünder?
Ich weiß es nicht, eigentlich wache ich jeden Morgen mit unterschiedlichen Gedanken auf. Manchmal lassen mich diese Gedanken dann auch Tage und Wochen nicht los. Ich denke, dass es enorm wichtig ist, Gedanken freien Raum zu geben und auch mal zu "spinnen". Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich schon immer jemand war, der vorweggegangen ist und ich rede auch immer vom Weitergehen und nicht stehenbleiben. Stehenbleiben und Innehalten ist sehr wichtig, keine Frage, aber irgendwann muss man wieder weitergehen.
Bei einem Spaziergang oder einer Fahrradtour oder auf dem Weg in den Urlaub gehen wir doch auch weiter, warum also nicht auch im eigenen Leben. Auch wenn ich manchmal keine Lust habe voranzugehen, so treibt mich meine "Vorbildfunktion" gegenüber anderen dazu immer wieder neu an.
Wie begegnen Sie Hürden und Widerständen?
Hürden und Widerstände sind ein ständiger Begleiter, die mich traurig, wütend und auch manchmal ziemlich frustrieren können. Einen richtigen Umgang damit gibt es eigentlich nicht. Diese Herausforderungen und Rückschläge gehören einfach dazu. Meistens ziehe ich mich dann zurück, denke nach und reflektiere und stelle mir die Frage „wo hast du etwas übersehen“ und „was hast du übersehen“ und dann verändere ich es. Auch wenn das bedeutet, jedem die Veränderung zu erklären.
Was bestärkt Sie dabei, Ihren Weg weiterzugehen?
Das Ziel! Ich will immer ankommen, ob das beim Wandern oder beim Fahrradfahren ist, ich bin erst zufrieden, wenn ich das Ziel erreicht habe. Ich kann mich noch gut an einen Urlaub mit Freunden erinnern, es war der wärmste Tag und wir sind nicht an den Strand, sondern an die drei Hügel gefahren, weil ich diese unbedingt besteigen wollte. Ich wollte die kleine Burganlage sehen und wir sind los, haben gemerkt, dass es unheimlich weit ist, aber wir sind weiter – wir wollten umdrehen, eigentlich hätte ich das zulassen müssen, aber nein, wir sind weiter. Und als wir da waren, war es einfach nur schön, ein unglaublicher Ausblick über das Land und das Meer. Von oben sahen wir ein Haus und ich meinte, es sei langweilig, wenn wir jetzt den gleichen Weg zurückgehen würden und so sind wir zu dem Haus, das ein altes Kloster war, weitergelaufen. Immer das Ziel im Blick. Ich bin anschließend sehr fertig und ausgepowert ins Bett gefallen und habe nur noch geschlafen, aber die Erfahrung und Ziel erreicht zu haben, waren es wert.
Mein Antrieb ist es, immer weiterzugehen, manchmal Pause zumachen und dann wieder los um etwas Neues zu erleben.
Was ist Ihr Ziel im Leben?
Ein richtiges Ziel im Leben habe ich nicht. Für viele ist es ja das Gründen einer Familie oder einen guten Job zu erreichen oder ähnliches. Früher hatte ich auch diese Ziele und ich habe, bis auf zwei mir gesteckte Lebensziele, alle mit unter 30 erreicht. Heute geht es mir darum, anderen etwas zurückzugeben. Mut zu machen und auch darüber zu sprechen, dass Scheitern eine Form der Erfahrung ist, die man braucht um neu loszugehen. Aus dem Scheitern, aus der eigenen Fehlbarkeit, lässt sich viel mehr erreichen, als wenn man immer eine heile Welt erlebt.
Was ist Ihre Botschaft, die Sie teilen möchten?
Lass dich nicht blenden von den anderen, schaue zuerst auf dich!
Das Motto von Form Your World „Du bist der Mittelpunkt deines Universums“ trifft es ziemlich gut.
Es ist nicht wichtig, wo du herkommst,
es ist nicht wichtig, was du alles nicht kannst,
es ist einfach wichtig, dass du das was du kannst, einsetzten lernst und mutig nach vorne gehst.
Die Zukunft liegt vor uns und führt uns ins Ungewisse, aber wir können sie gestalten und verändern. Die Vergangenheit hat uns geprägt und wir können diese nicht mehr verändern, sondern müssen mit dieser leben. Also richte den Blick nach vorne, geh‘ einfach los, lass dich nicht beirren. Glaube nicht, dass man für Veränderungen immer einen Partner braucht, man braucht noch nicht einmal Zustimmung. Man braucht nur seinen eigenen Willen und Mut. Das klingt immer so einfach, aber es ist nicht viel mehr. Und wir haben jeden Tag in so vielen Lebenssituationen die Chance im Kleinen mutig zu sein. Nicht jeder muss immer gleich versuchen die großen Schritte zu machen, die kleinen sind manchmal viel wichtiger!
Anmerkung von Manuela Engel-Dahan
"Ich habe Andreas Heinz bei der Gründung des neuen Vereins für politische Bildung kennengelernt. Seine berufliche Weiterentwicklung, sein Engagement im Ehrenamt und seine Liebe zur Theologie haben mich beeindruckt. Gerade auch, weil er so jung ist. Besonders sympathisch sind sein sportliches Interesse und die Mitgliedschaft in einem sehr bedeutenden Fußballverein. Das ist toll.
Lieber Andreas, danke für deinen bewegenden und bestärkenden Beitrag. Ja, es sind die kleinen Schritte, die wichtig sind. Daraus kann etwas Großes werden, besonders dann, wenn wir den Weg gemeinsam gehen."
Wer mehr über die Arbeit von Andreas Heinz erfahren möchte, dann schauen Sie mal hier: https://www.andreas-heinz.info/
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