Zwischen den Jahren
Uhren ticken ungehört,
der Kalender blättert träge vor sich hin.
Innehalten zwischen den Jahren,
Pause im atemlosen Lauf der Zeit.
Im Wald eine „Flaschenpost aus Kulmbach“,
meine Gedanken empfangen ihre eigene Botschaft.
Scheidepunkt,
Vergangenheit verschmilzt mit Zukunftswünschen,
wir atmen durch,
von Zukunft träumend.
Boden ruht in zarten Frost gehüllt,
eine Erwartung,
vielleicht das Kribbeln vor dem ersten Schnee.
Zwischen den Zeilen
Alte Ordnung vergangen,
neue noch nicht geformt.
Politisches Niemandsland,
ein Raum der Möglichkeiten.
Im Auge des Sturms oder
Ruhe vor dem Sturm.
Besser wäre die Unschuldsphase
mit ungeahnten Möglichkeiten,
aufrichtige Innenschau,
bevor das Neue beginnt.
Eine nutzbare Chance,
mit klarem Blick und Gefühl,
neu zu denken,
zu entscheiden.
Zwischen uns selbst
Schwerelosigkeit spüren,
schützender Pausenraum,
um schlummernde Verantwortung
sanft und bewusst wach zu küssen
für das, was kommen wird,
für das, was wir schaffen wollen.
Mögen wir die Weisheit finden,
Vergangenheit zu ehren
und Zukunft zu bauen,
die weder von Ängsten
noch von Befürchtungen getrieben ist,
sondern von Hoffnung und Entschlossenheit,
dass der Wandel zu einem neuen Kapitel wird,
dass wir lieben,
auf das wir stolz sind.
Zwischen den Raunächten
Ist es das Streben nach Vollkommenheit,
das uns sabotiert?
Die Spirale aus Einsamkeit
und fehlgeleitetem Streben nach Vollendung,
die uns den Kopf verdreht?
Zwischen Hoffnung und Bangen
Ein Neubeginn,
von uns allen getragen,
unser aller Sehnsucht
nach Freiheit und Liebe
in ihrer Unvollkommenheit.
Wir brauchen innere Stärke
und eine neue Tapferkeit
zur Anerkennung unserer Schwächen und Lücken,
die wir nur mit Selbstverantwortung
und Liebe tragen und heilen können,
befreit von der Angst
vor dem Verlust unerfüllter Sehnsüchte.
Zwischen den Möglichkeiten
Die Kraft der Schwäche anerkennen,
Versöhnung mit Unfehlbarkeit,
Akzeptanz unserer Verletzlichkeit,
Wahrnehmung unserer Sterblichkeit,
unerfüllte Sehnsucht nach Vollkommenheit.
Zwischen uns
Mögen wir,
mehr einander fühlen,
mehr einander hören,
mehr mit anderen Augen sehen,
erkennen, dass materielle Erfüllung
eine Illusion ist.
Nur die Liebe kann dunkle Stellen erhellen
und Lücken füllen.
Es beginnt bei uns selbst,
wenn auch ich mich liebe,
mit allem,
was dunkel und schwach ist.
Unser Spiegelbild zeigt uns den Weg
zur friedvollen, authentischen Erfüllung,
lässt mich und jeden sein, wie er ist,
nachträglich auch zum Wohl, dem Mensch, der hier war,
auf ein neues, gutes Miteinander.
© Manuela Engel-Dahan
Mut- und Lebensberaterin
Begleiterin zu innerem Frieden und Lebensfreude
#FormYourWorld
#FreigeistigeWaldgedanken