Wann sind wir liebenswert?
Bin ich liebenswert?
Was muss ich dafür tun?
Erhält der Mensch Liebe,
wenn er es wert ist,
weil er die Regeln und
Erwartungen erfüllt?
Ist Liebe ein Belohnungssystem
und werden wir mit Liebe konditioniert?
Ist es Liebe,
wenn man liebt, was konform ist?
Wenn das Liebe ist,
welchen Wert hat sie
oder welchen Preis zahlt man dafür?
Darf man dann mit
Liebesentzug drohen,
wenn der Mensch nicht tut,
was man verlangt?
Ist das Liebe,
wenn es um die Befriedigung
eigener Bedürfnisse und Erfüllung
der eigenen Regeln geht?
Liebt der Dompteur den Tiger,
wenn er ihn im Käfig vorführt,
oder nutzt er Leckerlis und Peitsche,
um dem Tiger das Fürchten zu lehren?
Liebt der Mensch den Tiger,
der in Freiheit lebt oder schenkt er
seine Liebe nur dem dressierten Tier
in der Manege?
„Wenn du das tust,
dann liebe ich dich nicht mehr!“
„Weil ich dich liebe,
habe ich die Pflicht und das Recht,
dir zu sagen, was nicht regelkonform ist
und wie du dich zu verhalten hast.“
Ist das Liebe?
„Wenn du das tust,
dann verletzt es mich!“ ist vielleicht gemeint.
Verletzt es, weil die eigenen Regeln
und Erwartungen verletzt wurden.
Wie kann Liebe an Bedingungen geknüpft sein,
ist das noch Liebe oder
ist das eine Zweckverbindung?
Was ist Liebe?
Sollte Liebe nicht bedingungslos sein?
Warum werden Bedingungen gestellt,
wenn es Liebe ist?
Was bedeutet Verlangen?
Verlangen wir vom anderen,
dass er uns glücklich macht,
dass er uns unsere Träume erfüllt,
dass er uns unsere Ängste nimmt,
dass er nur für uns existiert?
Verlangen wir von anderen,
was uns selbst fehlt?
Sind es vielleicht Selbstzweifel,
die uns glauben machen,
dass ein anderer Mensch unsere Leere füllt
oder füllen muss, weil wir ja lieben?
Sind es unsere Selbstzweifel,
die uns die Sicht verstellen,
die uns in Gestalt
„unsichtbarer Bösewichter“
fiese, kleine Bosheiten ins Ohr flüstern?
Wie bewältigen wir diese Zweifel?
Sollten wir uns nicht auch lieben,
bedingungslos,
Eigenliebe, die mitfühlt und verzeiht,
wie eine Mutter,
die ihr Kind liebt,
was auch immer passiert ist.
Sollten wir unser inneres Kind
nicht einfach liebhaben,
was auch immer wir getan haben,
weil doch alles in uns ist,
weil wir in unserer Vollkommenheit
so unvollkommen sind,
weil wir Dummheiten machen,
nicht immer den rechten Weg wählen,
nicht immer heldenhaft,
nicht immer besonders klug,
nicht immer fair,
nicht immer charmant,
nicht immer lieb sind ...
Manchmal will man
einfach im Boden versinken …
Es wird nur erträglich mit Liebe,
Liebe ohne Bedingungen,
dann liebst du dich so,
wie du bist und das
befähigt dich dazu,
den anderen Menschen auch so
zu lieben, wie er ist.
Wenn wir mit Liebe,
Mitgefühl und Verständnis
die eigene Unfehlbarkeit anerkennen,
dann haben wir
die Kraft und das Vermögen dazu,
es auch anderen zuzugestehen.
Nur mit dem Bewusstsein,
dass wir selbst fehlbar sind,
können wir das auch bei anderen
akzeptieren ...
Das ist Liebe,
sich selbst und den anderen
erlauben zu sein und zu wirken,
denn alles ist in uns,
Mut und Angst,
Zweifel und Zuversicht,
Stärke und die Schwäche,
Demut und der Hochmut,
Sonne und Mond,
Licht und Schatten.
Zu lieben heißt,
annehmen und wertschätzen,
was da ist,
nicht den anderen ändern wollen,
auf Biegen und Brechen,
sondern einfach Sein zu lassen …
Wenn wir anerkennen,
dass weder Kinder noch Partner
Eigentum sind,
dann erwächst aus Liebe
die Handlung.
Das bedeutet keineswegs,
sich selbst und seine
Bedürfnisse aufzugeben,
zu lieben heißt,
dem Nächsten seinen Raum zu überlassen
und für sich selbst
eigenen Raum zu beanspruchen.
Wenn das nicht möglich ist,
dann kann die Lösung sein,
unterschiedliche Wege zu gehen.
Mitarbeiter suchen neue Arbeitsplätze,
Beziehungen ändern sich,
manche lösen sich auf.
Das muss nicht das Ende
der Liebe sein,
sondern die Liebe
ist der Grund loszulassen.
Hören Eltern auf,
die Kinder zu lieben,
wenn sie eigene Wege gehen?
Verdammt der Baum den Apfel,
weil er reif ist und sich löst?
Wir kommen allein in diese Welt
und wir gehen allein wieder fort,
während unseres Lebens
haben wir Gefährten*innen,
die begleiten,
manchmal über kurze Wegstrecken,
andere über größere Distanzen.
Liebe ist heilsam und bestärkt,
wenn sie bedingungslos ist,
ohne Besitzanspruch und nicht
an Forderungen geknüpft wird.
Mit Liebe aufweichen,
bedeutet vielleicht,
miteinander beschwingt leben,
auf einer Frequenz zu sein.
Miteinander sprechen,
dem anderen zuhören und dies
mit Aufrichtigkeit und Aufmerksamkeit,
damit Vertrauen entsteht,
das bedeutet,
mit Liebe aufweichen.
© Manuela Engel-Dahan
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