Die Romantik der letzten Tage
ist einer mystischen Stimmung gewichen.
Wenn der Regen den ersten zarten
Puderzuckerschnee auffrisst und
den frostigen Boden wieder
in Matschfelder mit
großen Pfützen verwandelt,
könnte man wirklich wehmütig werden.
Die Farben im Wald jedoch
erzeugen andere Gefühle.
Während in der Ferne feiner Nebel
die Konturen verwischt,
erstrahlt das Moos,
das sich um Bäume und Äste
gelegt hat, als wäre es
mit Phosphorgrün angesprüht.
Zweige und Stümpfe leuchten
um die Wette.
Alles, was noch herbstliches
Rot oder Orange trägt,
strahlt intensiv und satt.
Auch die leichte Genervtheit,
die mich ergreift,
als ich an die Folgen denke,
während ich mit den Vierbeinern durch
die riesigen Wasserpfützen stapfte,
gerät in Vergessenheit.
Matschgewälzte Hunde,
die sich schütteln und Matschbrocken
durch die Gegend schleudern,
bringen mich jetzt zum Lachen.
Ich sehe auch selbst aus
als hätte ich mich durch
einen Sumpf gerobbt,
denn als ich verklärt
vor einem Fotomotiv stand,
ging der Hund durch
und riss mich zu Boden.
Ein Vorteil,
das sowohl ich als auch
der Waldboden gut gepolstert sind.
Glück gehabt,
Ich muss grinsen,
die Hunde merken davon nichts,
einer bremst hinten,
schnauft tief in ein Erdloch
der andere zieht vorne,
hat irgendwelche Fährten entdeckt
und ich als Puffer oder Bremsklotz mittendrin,
ich kann mich gerade
nicht entscheiden.
Ein Baum vor mir schäumt
an einigen Stellen gewaltig,
lacht er mit oder mich aus,
wäscht er sich oder
vertreibt er Schädlinge?
Es ist heute wieder ein Erlebnis.
Plötzlich fällt mir
ein Baumstumpf ins Blickfeld,
der auf mich wirkt wie
eine kleine Kathedrale.
Das macht mich jetzt
sehr feierlich.
Danke, danke,
dass ich weich gefallen bin.
Du geheimnisvoller Wald
schaffst es jeden Tag
aufs Neue, mich sogar bei
fiesem Regenwetter auf andere
Gedanken zu bringen.
Wie eine Waldzauberei.
© Manuela Engel-Dahan
Mut- und Lebensberaterin für Angstbewältigung
Begleiterin zur inneren Stärke und Lebensfreude