Gedankenfeld mit Stadtfrequenz
Ich bin in Berlin,
Verkehr fließt zäh,
unruhiges stop and go,
nervöses Hupen,
drängeln von hinten,
flackernde Bremslichter vorne,
aggressive Kisten
auf vier Rädern,
schreien da etwa
Menschen nach Liebe oder
Hupen sich die Seele wund,
während andere versunken sind
in grünen und roten Wellen.
Plakate überall mit
Maskenpropaganda,
Berlin will,
dass man sie liebt,
lese jetzt,
Masken sollen sich
Berliner nehmen,
ja, die machen doch
mehr und mehr im Stadtbild
und bei frostigem Wind
sind sie zudem Wohltat,
schützen so gut
vor Unterkühlung
im Rachenraum.
Mein Blick schweift umher,
betrachte diese Massen an
Brunnen, Statuen, Denkmälern
und Botschaften in ihren
kühnsten Formen und
Varianten,
inmitten eines bunten Potpourri
diversifizierter Stadtarchitektur.
Mehr und mehr
weicht Auto,
weicht der Mensch,
erobern strampelnde
Berlinern, gleichen sie Rädelsführern,
jedenfalls hat man ihnen
zu Ehren gebührlich
breite grüne Bahnen
ausgerollt.
Vorsicht geboten,
sind sie doch auch
sehr schnell unterwegs
mit wenig Licht bei Nacht.
Unterdessen lese ich
die vielen Botschaften,
geschrieben, gesprayt,
gemalt, geklebt, gedruckt.
Eine wilder Cocktail,
Kultur gelähmt, schreit stumm,
Bedürfnisweckung als Mantra
korrespondiert mit Angst, Zorn,
Sprachkunst, Freiheitsdurst,
Satire und Liebe.
Allerorts verlorene Seelen mit
Hab und Gut am Boden,
hier und da bettelnde Künstler
oder humpelnde Einzelkämpfer
im Ampeltakt,
in den Späthis und davor
soooo nette Menschen ...
Vor Geschäften steht man jetzt
Schlange, alle brav knotterlos
mit Abstand ...
Da steht dieses Wort,
in riesigen Lettern,
hat mich magnetisch angezogen,
Humor rettet, denk ich,
genial kombiniert und
schmerzlich der Klang,
auch darüber,
dass ich kein Bild schießen kann,
zu schnell vorbei,
anhalten unmöglich,
Mist, wo sind wir hier,
stattdessen bleibt mir nur
mein Gedankenprint
PARTYSOLATION!
Geprüfte Jugend,
coole Typen,
ich weiß nicht,
wie ich es bewältigt hätte,
wie die Jungen das meistern,
ich denke mit Respekt,
es ist nicht auszumalen,
was gerade passiert,
sie haben die Welt vielleicht
noch nicht gesehen,
Tür, Tor und jedes Gefährt
zu Land, zu Wasser, zu Luft
standen offen,
tollkühnste analoge Erlebnisse
im Angebot,
jetzt isoliert und inhausiert
mit Smartphone oder
verhaftet am PC,
anstrengend dabei das Außenbild,
im Netz die Jugend
satirisch verarbeitet,
quasi selbst faulgestempelt,
isolationsbrechend verrufen,
ist das etwa medialer
Vermarktungsmissbrauch?
Wer denkt sich
solche Werbeclips aus?
Ist das eine geistige Impfung
mit giftigen Worten,
erzeugt bei mir allenfalls
kalte Rückenschauer
als Nebenwirkung.
Ich sehe Jugend anders,
sehe talentierte, engagierte
junge Menschen,
die vor Corona die Qual
der Wahl hatten,
mit einem Meer von Optionen,
einer Zukunft in der
alles möglich schien,
manche davon auch
gelähmt gewesen,
ob jener offerierten Auswahl,
aus Angst nicht
mit dem ersten Schuss
einen Treffer zu landen,
in einer Welt ohne
Geheimnisse und Tabus,
alles und jedes Thema
verfügbar in bewegten Bildern
im hellen und im dunklen Netz,
gesehen, gewollt, bestellt, geliefert,
ratzfatz,
mit Geld geht alles,
auch das,
das nicht geht,
und jetzt
hart gestoppt,
Lebens-Notbremse,
Masken, Abstand,
Kontaktverbot,
bitterkalte Schulräume,
einsamer Hausarrest.
Have a break,
have a KitKat!
Sorry no party,
no dancing,
no sports,
no movement,
no KiKat feelings ...
Isolation.
Exzessives
Kontrastprogramm.
Nach wie vor alles da,
eben virtuell,
dazu im Reigen
Verwirrung über
unbekannte oder neue Regeln,
zeitberaubende Tagesabläufe
und Beschaffungen
oder Amtsgänge
kompliziert und langsam.
Ich habe Jugend selten
meckern hören,
sehe dafür hier ideenreiche
und dort erstarrte
junge Menschen,
die einen nehmen an
und improvisieren,
andere schreien stumm
die Ohnmacht heraus.
An jene, die Resignation
zu tief spüren,
bitte sprecht es aus,
bitte teilt euch mit,
es gibt immer einen Weg,
es gibt Menschen,
die euch lieben.
Bitte haltet durch,
die Welt dreht sich,
das geht vorbei,
sie wird enden, die
PARTYSOLATION.
Die Welt braucht euch.
Da ist mindestens ein Mensch,
der innigst liebt,
ruft an, den Menschen,
dem der erste Gedanke gilt
oder ruft hier in Berlin
den Krisendienst an.
Alles lässt sich lösen,
manchmal sind Gedanken im Nebel
und doch ist die Lösung bereits da.
Liebe dich
Das Leben ist nicht immer leicht.
Das Leben ist manchmal verwirrend.
Aber schau noch oben,
da stehen die Sterne,
da kreisen die Planeten,
das ist dein Universum
du bist ein Teil davon,
und du bist einzig,
das Universum ist in dir,
es liebt dich,
vielleicht bist du wie Pluto,
der kleine, unbeirrbare Planet,
der dir zeigt,
du bist genau richtig,
schau in dich,
du musst nichts beweisen,
du darfst du sein,
du darfst deinen Willen anerkennen,
du darfst deinen Weg gehen,
unbeirrt und voller Liebe
sag ja zu deiner Aufgabe,
die dich in deinem Herzen ruft,
glaube dir,
glaub an dich,
ja, du hast eine Seele,
die voller Liebe ist.
Das Leben ist schön.
Ab März plane ich in Berlin
mit Form Your World e.V.
monatlich kostenlos
einen Tag lang
Mut-mach-Talks als
„Hirnbefruchtung“
anzubieten.
Zu mir können Menschen kommen,
die ein Business eröffnen
möchten oder bereits haben oder/
und an Wegkreuzungen stehen!
Gemeinsam
innovativ und gesund.
Mehr Info folgt in Kürze.
© Manuela Engel-Dahan
#FreigeistigeStadtgedanken
#Großstadtphilosophie
#gesunderMenschenverstand