Können wir in der heutigen Medienwelt noch objektiv denken?
Die Art und Weise, wie Ereignisse dargestellt werden, erscheint paradox. Bei einem Fußballspiel sind die Meinungen trotz Videoaufnahmen geteilt. Was der eine als Fehler sieht, identifiziert ein anderer nur als Missverständnis. Doch bei politischen Konflikten scheint es sofort nur Schwarz oder Weiß zu geben. Gut und Böse sind klar definiert, und der Raum für Nuancen und Kompromisse schrumpft.
Warum ist das so? Was passiert mit uns, dass wir bei geopolitischen Auseinandersetzungen keine Mitte mehr finden, während wir bei einem Sportereignis noch differenziert denken können?
Das hat wohl mit der Angst zu tun. Die Medienberichterstattung beeinflusst nicht nur Fakten, sondern auch unsere Emotionen und Meinungen. Sie kann Feindbilder erzeugen, Hass schüren und Polarisierungen vertiefen. Die Angst wächst.
In einer Zeit, in der wir fragen, wie ein weiterer Weltkrieg zu verhindern ist, ist es alarmierend, wenn jede Nachricht uns in unversöhnliche Lager zwingt. Wie können wir echten Frieden erreichen, wenn ständig zu extremen Haltungen und Spaltungen aufgerufen wird? Ist Weltfrieden mit Spaltung möglich? Braucht es nicht Diplomatie, Kompromisse und die Bereitschaft, über uns selbst hinauszudenken? Wenn wir privat Kröten schlucken, warum tun wir das dann nicht auch im internationalen Kontext, statt zu verunglimpfen?
Heute im Wald begegnete ich einem Dinosaurier, vielleicht ein Relikt der Vergangenheit, aber sicher mit alter Baum-Weisheit. Während mir die aktuelle Weltlage und die verhärteten Meinungen durch den Kopf gingen, hatte ich plötzlich seine Antwort in mir: „Der wahre Frieden entsteht nicht aus der Zerstörung des anderen, sondern aus der Fähigkeit, gemeinsam mit Achtsamkeit und ausdauerndem Dialog, trotz Differenzen, zu existieren.“
Darüber wird viel gesprochen, gefühlt an jeder Ecke ein Berater, der Achtsamkeit predigt. Und doch, so viel Erkenntnis fehlt uns heute. Wir suchen nach Beweisen, nach Schuldzuweisungen, nach Bestätigung, dass der andere die Grenze überschritten hat oder gar geplant und provoziert. Einer ist der Teufel und der andere verteidigt die ganze Welt? Stimmt das? Die Logik des Beobachters täuscht nicht selten. Wir glauben zu wissen, wer den ersten Schlag getan hat, basierend auf unserer Perspektive. Doch Frieden kann nur durch gegenseitiges Verständnis und das Infragestellen unserer eigenen Wahrheiten erreicht werde. Nicht, wenn wir uns auf eine Seite schlagen und verbal zu- und mit Waffen zurückschlagen. Was bleibt dann noch am Ende?
Was auch immer den Dinosauriern passiert ist, mögen wir uns doch selbst vor Zerstörung bewahren.
Ohne Krieg können wir wohl keinen Frieden erfahren, doch mit Interpretationen, die die Parteien aufhetzen, wird Diplomatie keinen Erfolg haben. Ein unvoreingenommener Blick auf den anderen und die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, ist der einzige Weg, der uns vor dem Verderben wahrhaft schützen kann. Wir sollten uns nicht selbst zu den Dinosauriern des 21. Jahrhunderts machen, die den Kopf in den Wolken haben, ihre eigenen Füße und den Boden nicht mehr sehen und den Dialog verweigern.
Mögen sich die Verantwortlichen erinnern, dass jedes Blatt, jede Münze und jedes Gesicht zwei Seiten haben. Möge sich die Weisheit über die Rechthaberei erheben und uns herausführen aus unserem kriegerischen Denken und Handeln.
Wenn wir lernen, zuzuhören und das Gemeinsame zu erkennen, gibt es Hoffnung. Wir haben Nachkommen, die gut und friedlich leben möchten, uns und Ihnen und der Welt sind wir verpflichtet.
© Manuela Engel-Dahan
"Schlüssel zur Seele"
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Stress- & Burnout-Coach | Entspannungstrainerin | Autorin
nach 40 Jahren Unternehmerin
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