Sehen wir nur noch Bildausschnitte?
Ich wünsche heute den Schaustellerfamilien,
dass deren Aufschrei in Berlin gehört wird
und die Politik begreift,
dass unsere Gesellschaft
sich gerade im Prozess
der Auflösung befindet.
Es kann nichts neu wachsen,
wenn verzweifelt und maßlos
alte Macht- und Finanzstrukturen
gerettet werden sollen,
die doch letztlich
nicht gerettet werden können,
weil das Wurzelwerk
längst angegriffen ist.
Das alte Gesellschaftsmodell
vergewaltigt sich gerade selbst.
So sehe ich es.
Der Mensch bleibt zurück
als austauschbarer Statist.
Wenn Wurzeln faulen und absterben,
können weder Sonne, noch Wasser,
noch Dünger den Prozess aufhalten.
Ohne Kunst und Kultur aller Art und
Wertschätzung der künstlerisch Tätigen
stirbt die Seele einer Gesellschaft unaufhaltsam.
Leidet unsere Gesellschaft unter Finanzschizophrenie?
Es braucht heilende Gegenströme!
Eine Gesellschaft benötigt
zur Genesung und Gesundheit
Menschen,
die weit blicken,
Menschen,
die mit Vernunft und Menschlichkeit
bereit sind standfest ihre Vorschläge vorzubringen
und die Entscheidungen mit Rückrad zu verteidigen.
Nur mit Liebe und Hingabe
einer gesamtheitlichen.
gesellschaftlichen Lösung im Visier
haben kurzfristige Erfolge
auch langfristig Wirkungskraft.
Die Grundlage sollten Vernunft und
ein gesunder Menschenverstand bilden,
statt (geschönter) Exceltabellen und
Planzahlen oder „frisierter“ Bilanzen,
skrupellos hingeschmissen
auf den Finanzmarkt-Pokertisch!
Heute hilft kein bluffen mehr,
unsere Corona-Dekade deckt alles schonungslos auf,
mit oder ohne App.
Es wird sich zeigen,
was uns bleibt und was da kommt.
Eine Strömung will neu und schonend leben,
eine andere will verzweifelt Altbekanntes retten
und inmitten sehe ich Angstmasse,
wie ein Strudel aus Hilflosigkeit,
Ermüdung oder Abstumpfung,
die zu Lähmung oder Gewaltausbrüchen führen.
Möge jeder die Kraft finden,
neu zu denken und
zu entscheiden,
wie er leben will,
um Angst in Zuversicht
und Freude zu wandeln,
um sich und seinen Nächsten
mit glaubhaften Zukunftsbildern
zu stützen und zu beleben.
Altes muss sterben,
damit Neues entstehen kann.
Es ist ein unaufhaltsamer Sterbeprozess,
ein letztes, gewaltiges Aufbäumen und
gleichzeitig die schmerzhafte Sturzgeburt
von etwas Neuem.
Wir sind Schöpfer und Gestalter.
Keine leichte Lebenskost,
ein falscher Bissen
liegt schwer im Magen
und dann braucht es
Verdauungszeit.
Stille hilft mir dabei,
ich finde sie im Wald.
Das ist mein Weg.
© Manuela Engel-Dahan
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